Echter Ökostrom - Was Ist Dein Persönlicher Impact?
Eines der wichtigsten Einflussfaktoren für den persönlichen Einflusses auf Gesellschaft und Umwelt ist die richtige Wahl des Energieträgers. Wusstest Du, dass der Energiesektor mit über 80% der größte Emittent von CO2-Emissionen in Deutschland ist? Die meisten Emissionen stammen dabei aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas zur Strom- und Wärmeerzeugung. Du möchtest Teil der Energiewende sein, aber fragst Dich wie Deine Wahl des Stromanbieters einen Unterschied machen kann? Wir zeigen Dir welche Rolle der richtige Stromanbieter und die Art der Bilanzierung auf Deinen Umwelteinfluss hat.
In Kürze
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Dein Persönlicher Impact
Impact, also der Einfluss, den wir auf unsere Gesellschaft und unsere Umwelt haben. Ein zentraler Begriff, der kontextuell verschieden ausgelegt werden kann. Für eine kontextuelle Einordnung unterscheiden wir persönlichen Impact prinzipiell nach den Begriffen Footprint, Handprint und Climate Shadow.
Generell unterscheidet man bei den drei Begriffen zwischen einer ökologischen und sozialen Sphäre, die je nach Methodik über meine eigene direkte Einflusssphäre hinausgeht. Zentral bedeutet das, ob ich mich als Individuum auf meine Reduktion der eigenen negativen Auswirkungen auf meine Umwelt bemühe, oder jegliche (Konsum-) Entscheidungen und gesellschaftliche Bemühungen zu einer systemischen Verbesserung ausrichte.
Ökostrom - wirklich nachhaltig?
Bei Ökostrom ist genaues Hinschauen gefragt: Da bei vielen Ökostromtarifen nur ein "grüner Anstrich" durch bspw. zugekaufte Zertifikate stattfindet, trägt der Bezug von Ökostrom größtenteils gar nicht zur Energiewende bei, sondern kann sogar zu Preissteigerungen und überhöhte Margen für bereits abbezahlte Anlagen führen. Ökostrom, der nicht die folgenden Kriterien erfüllt, aber einen vermeintlichen Beitrag zum Klimaschutz vorgibt, ist laut Umweltbundesamt (UBA) „"nicht nur irreführend, sondern sachlich unbegründet und damit falsch“.
Diese Kriterien müssen Ökostromanbieter beachten um echten Ökostrom zu liefern: sie ...
Ortsbezogene und marktbasierte Öko-Bilanzierung
Der Einfluss, den Dein Energieverbrauch auf die Umwelt hat, hängt stark von der Art der Bilanzierung ab, d.h. in welcher Art und an welcher Stelle die Berechnung der Treibhausgas-Emissionen angesetzt wird. Hier gibt es zwei grundlegende Ansätze: den ortsbezogenen und den marktbasierten Ansatz.
Der ortsbezogene Ansatz der Emissionen-Berechnung berücksichtigt, welche Art von Strom tatsächlich bei Dir aus der Steckdose kommt. Hier wird also der regionale Strommix einheitlich und generalisiert, der durch den Typ und Wirkungsgrad aller ortsbezogenen Energieanlagen der Region berechnet werden. Beim ortsbezogenen Ansatz ist es also unwesentlich bei welchem Anbieter Du Deinen Strom beziehst. Eine Ausnahme gibt es nur, falls Du Deinen Strom selbst produzierst und direkt in den eigenen Haushalt speist, zum Beispiel durch Photovoltaik.
Bei einem qualifizierten marktspezifischen Ansatz in der Bilanzierung werden wiederum jene Emissionen betrachtet, die von den Produktionsanlagen Deines gewählten Stromanbieters ausgehen. Entscheidend ist hier die tatsächliche Produktionsweise, ohne Zukauf zusätzlicher Herkunftsnachweise aus externen Energieanlagen. Ökostromprodukte können daher nur dann einen wirksamen Beitrag für die Energiewende leisten, wenn sie die oben genannten Kriterien erfüllen.
CO2-Emissionen: Ökostrom vs. Konventioneller Strom
Um die Klimaverträglichkeit Deines bezogenen Stroms zu berechnen, kann der „Emissionsfaktor“ bzw. die „direkten CO₂-Emissionen je Kilowattstunde Strom“ betrachtet werden. Die Emissionen pro kWh von erneuerbaren Energiequellen unterscheiden sich sehr deutlich von fossilen Brennstoffen. Das zeigen die aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts (inklusive Vorkette):
Für den konventionellen Strommix in Deutschland von 2022 hat das UBA einen CO2-Ausstoß von 498 Gramm pro Kilowattstunde (unter Berücksichtigung der Vorkettenemissionen) berechnet. Wenn wir davon ausgehen, dass im Jahr 3.900 kWh Strom verbraucht werden, entspricht das einem Ausstoß von 1.942,2 kg an Treibhausgasen. Das bedeutet, dass die Menge an Treibhausgasen, die von einem Haushalt mit vier Personen pro Jahr erzeugt wird, so groß sein kann wie das Gewicht eines durchschnittlichen PKW!
Im Vergleich ist der Emissionsfaktor der Erneuerbaren gering, und liegt zwischen 55,7 g / kWh bei Photovoltaik- und 2,7 g / kWh bei Wasserkraftanlagen. Ein bewusster Konsum & Verbrauch mit Ökostrom kann deshalb einen erheblichen Beitrag zur Vermeidung von Treibhausgasen leisten!
Sehen wir uns die Deutschlandweite Entwicklung an: sinkt der Anteil eines Energieträgers mit hohem CO2-Emissionsfaktor, wie bei Braun- oder Steinkohle, zu Gunsten eines Energieträgers mit niedrigerem CO2-Emissionsfaktor, wie eines erneuerbaren Energieträgers, so sinkt auch der Emissionsfaktor Deines Strommixes. Ein großer Fortschritt ist dabei bereits sichtbar: durch die Förderung von Erneuerbaren Energien haben sich die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen im Strombereich seit 1990 laut UBA bereits fast halbiert!
Wie viel CO2-Emissionen kann ich durch Ökostrom vermeiden?
Mit einem Wechsel zu echtem Ökostrom kannst Du als Einzelperson pro Jahr bis zu einer Tonne Treibhausgas-Emissionen einsparen und Deinen Fußabdruck um mehr als 90 Prozent reduzieren! Allerdings gilt das nur, falls oben genannte Qualitätskriterien für echten Ökostrom erfüllt werden.
Ökostrom kann also einen positiven Impact auf Umweltauswirkungen leisten, wenn er richtig gewählt wird. BeChange hilft Dir beim Vergleich und Wechsel hin zu echten Ökostromanbietern, welche die Energiewende vorantreiben.
Gemeinsam können wir echten Wandel bewirken!